hallo thomas,
dazu mal eine frage von mir:
ist es denn prinzipiell sinnvoll zu der gesetzlichen rentenversicherung auch nochmal eine private abzuschliessen. macht es sinn und wenn ja, welchen vorteil hat das denn? ich muss ja dann jeden monat nochmal mehr investieren, um dann in meinen alten jahren etwas mehr raus zu bekommen? für mich ist das irgendwie alles geld verbrennen. vielleicht blicke ich da auch einfach nicht so ganz durch. freue mich auf hilfe.
lg
Hallo winterlich,
die gesetzliche rentenversicherung hat zwar nichts mit einer unfallversicherung mit beitragsrückgewähr zu tun, worum es in diesem beitrag eigentlich geht, aber will mal nicht so sein
die gesetzliche rentenversicherung (grv) ist nach dem umlageverfahren aufgebaut. das heißt, beiträge die jetzt von der arbeitenden bevölkerung und damit den jetzigen beitragszahlern geleistet werden, gehen direkt an die jetzigen leistungsempfänger, sprich rentner.
die private rentenversicherung (private altersvorsorge) funktioniert nach dem kapitaldeckungsprinzip. das bedeutet: die beiträge die der versicherte jetzt einzahlt, werden angelegt und verzinst. am ende der laufzeit erhält der jetzige beitragszahler auch wieder seine eigene leistung zurück. nicht die jetzigen leistungsempfänger.
das ist schon mal ein wesentlicher unterschied und vorteil, der für eine private vorsorge spricht. während die rendite bei der grv gegen null tendiert (umlageverfahren), erhält der versicherte in der privaten rentenversicherung in jedem fall eine garantieverzinsung (derzeit 2,25 %) plus anfallende überschüsse.
ich will das noch etwas deutlicher darstellen:
die höhe der zu erwartenden rente in der grv richtet sich nach den persönlichen entgeldpunkten(ep) die bis rentenbezug angesammelt wurden. gehen wir von dem so viel zitierten eckrentner aus (eckrenter verdient 45 jahre lang immer exakt den durchschnitt aller versicherungspflichtigen). der eckrentner erhält also jedes jahr 1 ep, macht in der summe 45 ep. so und die 45 ep multipliziert man jetzt mit dem aktuellen rentenwert von 27,20 Euro. damit kommt man auf eine monatliche rente von 1.224,- Euro. dazu ist anzumerken, dass es diesen eckrentner nur in der theorie gibt. die meisten sammeln in ihrem berufsleben weniger ep an und wer mehr ansammelt, hat dann die jahre über auch wesentlich mehr verdient und einen entsprechenden lebensstandart.
schauen wir uns die private altersvorsorge an:
jetzt nehmen wir den gleichen kanditaten vom obigen beispiel und unterstellen, dass er (nur theoretisch) statt in die grv seine beiträge in eine kapitalgedeckte altersvorsorge investiert hätte. dazu brauchen wir erstmal die beitragshöhe. durchschnittsverdienst 2009 war 30.506,- Euro p.a. = 2.542,- Euro pro monat (durchschnittseinkommen 2010 und 2011 steht noch nicht endgültig fest). rentenversicherungsbeitrag sind 19,9 %. natürlich muss hier auch der arbeitgeberanteil mitgerechnet werden, der fliesst schließlich auch in die grv. ergibt also einen monatlichen beitrag von 1.011,- Euro. Sagen wir 1.000 euro beitrag im monat.
so und jetzt legen wir 45 jahre lang jeden monat 1.000 euro in eine private rentenversicherung an...sekunde muss mal schnell meinen vergleichsrechner anschmeissen
.........................................................................................................
kommt raus eine monatliche rente zwischen 2.500 und 3.000 Euro, garantiert!!! dazu kommen noch die überschüsse, dann sind wir gut beim doppelten.
das macht den unterschied zur grv viellicht noch etwas deutlicher. ob es sinn macht zur grv auch noch privat was zu machen? dazu eine gegenfrage. kann man es sich im alter leisten sich nur auf die grv zu verlassen?
gruß
thomas