Vorsicht: Kündigungsschutz auch in Kleinbetrieben!

Diskutiere Vorsicht: Kündigungsschutz auch in Kleinbetrieben! im Arbeit & Arbeitgeber Forum im Bereich Weitere Finanzforen; Hallo, und guten Morgen, mein Kleinbetrieb beschäftigt sich (in zweiter Generation) mit der Herstellung von Druckmessgeräten für die Industrie...
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akki34

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Hallo, und guten Morgen,

mein Kleinbetrieb beschäftigt sich (in zweiter Generation) mit der Herstellung von Druckmessgeräten für die Industrie. In 2011 hatten wir drei Mitarbeiter in der Produktion, jeweils 54, 55, 38 Jahre alt und fünf, elf und dreizehn Jahre im Betrieb.

In 2011 erkrankte der 38-Jährige und fehlte insgesamt 61 Arbeitstage, in 2012 dann noch weitere 8(!) Monate in zwei Raten.

Als ich schließlich im September 2012 die ordentliche Kündigung aussprach erhielt ich die Mitteilung, er habe seit Monaten einen Antrag auf Schwerbehinderung laufen – die Kündigung war damit unwirksam.

Obwohl der Schwerbehindertenstatus bis heute noch nicht entschieden ist, genießt er „das volle Programm“ und die Sache zieht sich schon Monate in die Länge.
Der Arbeitsrichter (Güteverhandlung) meinte mich sogar „aufklären“ zu müssen: ich würde den Mann nicht mal durch eine Betriebsschließung los.

Also freie Wahl des Arbeitsplatzes für Arbeitnehmer –„lebenslänglich“ für den Chef.

Gruß,
Axel
 
U

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Na Akki,

haben Sie auch immer schön die Leistungsschraube angezogen?
Dieses Jahr 5% mehr, nächstes 10%...
Die Anderen tun das auch Alle?
Stimmt, aber das ändert nichts an den Auswirkungen für die Beschäftigten!
In einer DGB-Studie gaben 80% der Befragten an, unter Dauerstreß zu stehen und regelmäßig ausgepowert zu sein.
Von medizinisch-wissenschaftlicher Perspektive her ist hingegen völlig klar, wozu das führt!!

Die ganze Wahrheit: Unter dem Vorwand internationaler Konkurrenzsituation wird seit Jahren die Leistugnsichte ins Phantastische gesteigert. Die Beschäftigten pfeifen auf dem letzten Loch, während die Unternehmer imm noch sagenhaftere Gewinnsteigerungen einstreichen.

Dazu sage ich nur das Eine:
Es gibt Arbeit - und es gibt Tod durch Arbeit...

"Da sind wir noch nicht, zum Töten muß man außedem die Kalorienzahl arg absenken!"
->Was glauben Sie, wohin das führt, wenn es so weiter geht!? Das mit den Kalorien stimmt so nicht: Es brechen auch Profis auf dem Fußballplatz zusammen und wenn Sie deren Nahrungsaufnahmeverhalten zufällig kennen...

"Psychische Belastung ist nicht so schlimm..."
->Sie haben einen Verstand wie von 12 bis Mittag - die Psyche kann einen starken Mann zerstören, und zwar völlig!
 
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akki34

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Hallo Herr / Frau "Unregistriert",


nein, ich habe die Leistungsschraube nicht angezogen. Die Anzahl pro Arbeitsstunden für ein Gerät ist seit Jahren konstant. Der Gewinn ist so gering, dass sich kein Käufer für meine Firma findet (bin im Rentenalter), nicht mal zum reinen "Materialwert" - zu uninteressant. Deshalb werden die älteren Mitarbeiter ihre letzten Jahre wohl auf der Straße verbringen, der 38-Jährige, der uns das alles eingebrockt hat, findet aber sicherlich wieder eine Arbeit.

P.S.
Ihre Antwort ist sehr aufschlussreich: hasserfüllt, voller Vorurteile, einfach dumm - die Fratze des Sozialismus.

Gruß,
Axel
 
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akki34

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Heute mal ein Up-Date der Geschichte:
Der Mann wurde inzwischen im arbeitsmedizinischen Gutachten für "vollständig" gesund erklärt, "keinerlei" Einschränkungen.
Der Antrag auf Schwerbehinderung ist aber nach inzwischen 9 Monaten immer noch nicht entschieden.
Irgendwas an diesem "Sozialsystem" ist da schwer behindert.

Bis denne,
Axel
 
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BlueSilver

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Die Situation tut mir Leid für dich, wenn der Mitarbeiter tatsächlich lügt und betrügt und es zum Ruin führt. Kleinbetriebe haben heutzutage eine schwere Stellung; hast du mal versucht, in einem freundlichen Ton das persönliche Gespräch mit dem Herrn zu suchen ?
 
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akki34

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Man kann nicht mal sagen, dass er lügt. Im ersten Jahr hatte er eine schwierige Darmgeschichte, die notgedrungen zu vielen unregelmäßigen Ausfallzeiten führten. Dann hat man sich zu einer Operation entschieden (die macht auch keiner aus Spaß).
Aber dann kam eine neue Krankheit und er tauchte nun für Monate gar nicht mehr auf.
Erst zu diesem Zeitpunkt habe ich die Kündigung ausgesprochen - kann man mehr Geduld zeigen??
Tja, und plötzlich (zur Güteverhandlung) war er wieder gesund .

Da ich notgedrungen mit ihm auskommen muss, ist der Ton durchaus entspannt, und natürlich zeigt er besonderes Interesse an der Arbeit. Es ist ja auch noch nicht sicher, ob er den Schwerbehinderten Schein überhaupt kriegt.

Enttäuscht hat der Arbeitsrichter, der mir erstens unterstellte, ich sei mit dem MItarbeiter ja immer(?) sehr(?) zufrieden(?) gewesen, und der mit einem süffisanten Ton meinte, den Mann würde ich nicht mal los, wenn ich die Firma zumachte (ich bin 63 Jahre alt).

bis auf weiteres . . .
Axel
 
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akki34

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So, hier die letzten Meldungen:
Obwohl beide Krankheiten "restlos ausgeheilt" sind, hat der Mann einen Schwerbehindertenschein mit 60%.
Da er in den letzten Wochen 18-mal zu spät zur Arbeit erschienen ist: Abmahnung.
Mal sehen, wie es weitergeht. Eine Schande für die wirklich "Schwerbehinderten" (darf man nicht mehr so nennen, es muss heißen: "schwerbehinderte Menschen im Beruf...")

Axel
 
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